Hör bitte auf, zu interpretieren!


Viele Konflikte entstehen durch Vermutungen, Interpretationen, Voreingenommenheit und Unterstellungen:

⚡„Komisch, dass die Kollegin mich nicht gegrüßt hat, sie hält mich wohl für unwichtig, ich finde sie ziemlich eingebildet.“
⚡„Der neue Kollege denkt wohl, nur weil er studiert hat, hat er es nicht nötig nachzufragen, na dann bitte, nur zu…“
⚡„Wie der Kollege schon wieder guckt, wenn ich den Projektbericht vorstelle, so gelangweilt, und dieses geheuchelte Interesse mit seinen Fragen…“

Ungünstig nur, dass wir anderen Menschen nicht in den Kopf schauen können. Wie solche Situationen wie oben geschildert eskalieren können, hat Paul Watzlawick in seiner bekannten Geschichte vom Mann mit dem Hammer geschildert: Ein Mann möchte sich von seinem Nachbarn einen Hammer ausleihen. Auf dem Weg dorthin stellt er sich vollkommen unbegründet negative Szenarien vor, wie der Nachbar reagieren könnte. Als dieser öffnet, schreit der Mann ihm entgegen „Behalten Sie doch Ihren Hammer, Sie Rüpel!“

Das kannst du tun, um deinen inneren Film zu stoppen:
💡Fakten, Fakten, Fakten (Helmut Markwort): Was hast du beobachtet, was ist deine Wahrnehmung? Es ist toll, wenn du phantasiebegabt bis und einen Hang zur Dramatik hast. Bitte lebe diese Talente an anderer Stelle aus.
💡Bewertungen erkennen und hinterfragen: Warum springe ich gerade so stark auf das Verhalten meiner Kollegin, meines Kollegen an? Was ist mein Bedürfnis? Wie würde ich es umgekehrt empfinden?
💡Überlege, was du tun willst: Vielleicht ist dir die Situation bei näherer Betrachtung nicht wichtig, und du kannst sie auf sich beruhen lassen.
💡Du möchtest Klarheit? Dann sprich deine Kollegin, deinen Kollegen an. Schildere, was du wahrgenommen hast, und frage nach.

Dann erfährst du:
☺️ dass die Kollegin nicht gegrüßt hat, weil sie in Gedanken war, denn die Kita schließt heute früher,
☺️dass der neue Kollege nicht nachgefragt hat, weil er unsicher war und dich nicht stören wollte,
☺️dass der Kollege ehrlich an deinem Bericht interessiert ist und dir konzentriert zugehört hat.

Also, hör bitte auf zu interpretieren – es sei denn, du bist in der Oberstufe und bereitest dich auf die nächste Gedichtinterpretation vor!

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