Dass das Wort „Genau“ inflationär genutzt wird, ist bekannt. Beliebter, unbewusst genutzter Lückenfüller in Gesprächspausen, Ausdruck von Unsicherheit, das ganze Programm.
Nun boomt ein neuer Ausdruck in Gesprächen, das Wort „Tatsächlich“. Gerne verwendet am Ende eines Satzes, der schon ein vollständiger Satz war und das „Tatsächlich“ gar nicht gebraucht hätte.
Statt „Ich habe in Berlin studiert.“, heißt es „Ich habe in Berlin studiert, tatsächlich.“ Aus „Ich habe eine Fortbildung als Coach gemacht.“ wird „Ich habe eine Fortbildung als Coach gemacht, tatsächlich.“ Das hätte ich beides ohne das „Tatsächlich“ geglaubt.
Ihr habt den Punkt.
Warum ich darauf achte? Weil ich in meinen Workshops zum Thema „Auftreten“ u. a. auf das Thema klare Sprache eingehe, mit der du selbstsicher und durchsetzungsstark auftrittst, bei aller Verbindlichkeit. Füllwörter wie „genau, tatsächlich, und die Liste ist lang, schwächen deine Aussagen ab, wie auch Konjunktive, aber damit werde ich an dieser Stelle nicht weiter langweilen.
Nimm diesen Post gerne als Impuls zum Wochenende, mal bewusst auf deine Sprache zu achten. Mir haben liebe Mitmenschen schon etliche sprachliche blinde Flecken bewusst gemacht (bitte macht weiter damit!), wofür ich sehr dankbar bin!